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Monarda

Oft auch Monarde oder Bienenbalsam, Bergamot, Indianernessel, Goldmelisse oder Oswegotee genannt. Es handelt sich hierbei um eine Gattung mit fast 20 Arten, die zu den Lippenblütlern gehört und im Norden Amerikas beheimatet ist.Ihren Namen hat sie nach dem spanischen Arzt und Botaniker Nicolaus Monardes (1493 - 1578) erhalten, der im 16. Jh. schon Monarda Arten beschrieben hat und das erste Buch der Alten Welt über amerikanische Heilpflanzen verfasste. Die deutschen Namen beziehen sich auf ihre Herkunft, Verwendung oder ihr Erscheinungsbild: Das Verbreitungsgebiet der Gattung ist Nordamerika, also „Indianerland“, und dort wurde und wird sie auch als Heil-, Teepflanze verwendet, z. B. von den Oswego Natives. Von weitem sehen die meisten Arten durch den aufrechten Wuchs und die länglichen, seitlich gezahnten, vorne spitz zulaufenden Blätter einer Nessel ähnlich. Der zitronige Duft der leuchtend roten Monarda didyma und citriodora Sorten und der rege Besuch aller Monarden durch Bienen und Schmetterlinge könnte die Entstehung der anderen Namen beeinflusst haben.
Die meisten Monarden sind Stauden, also winterhart, ausdauernd und mehrjährig. Alle besitzen quirlförmig, endständig angelegte Blütenschöpfe (manchmal sogar in Etagen) mit 2 - 4 cm langen herausragenden Lippenblüten und oft schön gefärbten Hochblättern. Die Höhe der Pflanzen variiert je nach Art und Sorte von 20 - 150 cm. Auch der bevorzugte Standort ist je nach Art oder Abstammung verschieden: Während Monarda didyma („Echte“ Idianernessel, Goldmelisse) und Monarda media (Lila Bergamot) frisch feuchte und humose Böden bevorzugt, mögen Monarda fistulosa (Wildes Bergamot, Wilde Indianernessel), Monarda citriodorasyn. dispersa (Zitronenbergamot), pectinata, punctata (Riesenbalsam, gelbe Monarde) und Monarda russeliana syn. bradburiana trockene, sandige Böden oder Präriebedingungen lieber.
Alle Arten sind aromatisch mit unterschiedlichen Duftschwerpunkten. So herrscht fast immer ein Bergamotte Duft vor, der bei Monarda didyma eher zitronig ist, bei fistulosa und media z. B. eher an Oregano erinnert. Es findet sich sowohl Thymol als auch Geraniol in Monarden.
Als Gartenpflanzen sind didyma und fistulosa Hybriden interessant und beachtenswert. Monarda citriodora und punctata werden aufgrund ihrer einzigartigen Erscheinung immer wieder kultiviert. Die erstgenannten Arten sind wegen ihrer auffallenden Farbpallette, von weiß über rosa, lila bis dunkelrot und -violett und ihres langen Blütezeitraumes sehr schön anzuschauen. Die Pflanzen breiten sich durch flach unter der Erde verlaufende Ausläufer aus und bilden so schon bald nach der Pflanzung ganze Horste von Stengeln und Blüten, die auch von weitem wahrnehmbar sind und zwischen Juli und September Farbtupfer in den Garten setzen. Die Monarde gedeiht in der Sonne, aber auch im Halbschatten. Als Schnittblume halten die Blütenköpfe bis zu zwei Wochen in der Vase, wenn sie beim Aufgehen der ersten Blüten geschnitten werden. Nach und nach öffnen sich neue Blüten oder obere Blütenkränze, die alten fallen ab. In Vollblüte geerntet und getrocknet halten die Einzelblüten ihre Farbe und ihren Duft gut.
Ein Problem gibt es bei der Kultur immer wieder: den Echten Mehltau. Bei ungünstiger Witterung, d.h. oftmals Wechsel von Luft-, Bodentrockenheit zu Luft- und Bodenfeuchtigkeit oder sehr wechselhaftem Temperaturverlauf entwickelt sich auf den Blättern der meisten Monarden der weiße Pilzbelag, der die Pflanzen so unansehnlich macht und sie im Extremfall absterben lässt. Hier kann es helfen, tolerante Sorten anzubauen (z. B. „Scorpion“, „Snow Queen“, „Mohawk“) und vorbeugend einen guten Standort zu wählen und die Pflanzen mit Stärkungsmitteln zu behandeln.
Hybriden mit mehr fistulosa Erbgut halten es i. A. länger an einem Standortaus ohne mit frischer Erde oder Dünger versorgt zu werden. Das Wilde Bergamot in unserem Duftgarten steht jetzt schon seit 10 Jahren an der gleichen Stelle und blüht bereitwillig und lange durch den Sommer. Bei didyma Typen ist das anders: Sie wollen am liebsten jedes Jahr mit neuem Kompost versorgt werden oder geteilt und in neue frisch humose Erde gesetzt werden, sonst kümmern sie und gehen schließlich nach kurzer Zeit ein. Auch die Rosenmonarde, Monarda fistulosa x tetraploid, so besonders wegen ihres unglaublichen Rosenaromas auch im Tee, verhält sich so.
Alle Indianernessel eignen sich gut als Tee, für Sirupauszüge, als Würzpflanzen und schließlich getrocknet für Sträuße oder Potpourries. Das Citronellöl der Monarda citriodora dient als Insektenrepellens.
Als Heilpflanze können sie vielfältig genutzt werden. Monarda didyma gilt als verdauungfördernd, schleimlösend, Fieber senkend und äußerlich können die zerdrückten Blätter bei der Wundheilung helfen. Die wilde Monarde, Monarda fistulosa, kann zusätzlich noch bei Erkältungen, Katarrh, Kopfschmerzen und äußerlich bei Hautausschlägen helfen.
Wieweit die Hybrid Formen die Heilwirkungen noch haben, ist noch nicht genügend erforscht. Sicher ist, dass sie immer noch aromatisch sind und somit auch heilkräftige Inhaltsstoffe besitzen.

Birgit Wonneberger

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