Schokoladen-Duftpflanzen
Die Schokoladenblume in voller Blüte - Jetzt bestellen
"Das gibt’s doch gar nicht!"
"Sind die parfümiert?"
"Kann man die auch essen?"
So oder ähnlich lauten viele erstaunte Nachfragen, stellt man Duftgartenbesuchern diese ungewöhnliche Pflanzengruppe vor.
Schokoladenduft pur, damit lockt man nicht nur Kinder und andere Leckermäuler, sondern vor allem die, für die es blütenökologisch gedacht ist. Nämlich Schwebfliegen, die das Aroma lieben. Ob sie dabei an Schokolade denken, darf man gerne bezweifeln. Das Schokoladenaroma findet man in einer Reihe von Pflanzen aus der Familie der Korbblütler, zu der zum Beispiel auch die Margerite gehört. Der Vertreter mit dem „stärksten Vollmilchschokoladenaroma“ ist die Schokoladenblume (Berlandiera lyriata).
Unermüdlich erblühen von Mai bis zu den ersten Frösten die wunderhübschen, gelben Korbblüten. Die einzelne Blüte duftet nur einen Tag lang, genauer gesagt nur solange die roten Staubgefäße sichtbar sind.
Bei schönem Wetter können diese bereits am frühen Nachmittag abfallen, während regnerisches Wetter ein Abfallen der Staubgefäße bis in den Spätnachmittag verzögert.
Am nächsten Morgen wenn sich neue Blüten öffnen ist der Duft am stärksten.
Wir haben unsere Schokoladenblume auch „Tätsächlich-Blume“ getauft, weil etwa 95% der Besucher, die daran schnuppern „tatsächlich“ sagen. Für weitere 4% gibt es noch eine Steigerung, denn sie bringen ein erstauntes „Wahnsinn“ über ihre Lippen. Für den Rest riecht die Pflanze nicht nach Schokolade. Schade.
Die Schokoladenblume kommt aus dem Südwesten der USA und bevorzugt magere, trockene Böden. Sie eignet sich deshalb bestens für Steingärten, Trockenrasen oder Trockenmauern. Für die Pflanzung in Kübeln oder Trögen eignet sie sich ebenfalls sehr gut. Diese Gefäße benötigen jedoch Schutz vor dem Durchfrieren im Winter. Böden mit Staunässe werden nicht vertragen. Falls keine anderen Standorte zur Verfügung stehen, schützt eine Drainageschicht unter der Pflanze vor „nassen Füßen“.
Ein weiterer Vertreter aus der Schoko-Familie ist die Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus).
Das Zartbitter-Aroma der Blüten wird durch deren dunkelburgunderrote, fast braune Farbe noch unterstrichen. Das Schokoladenbild im Kopf passt dann in Farbe und Aroma. Auch hier begeistern eine lange Blütezeit bis in den Spätherbst und eine füllige Blütenpracht. Die Pflanze stammt aus Mexiko und ist deshalb bei uns nicht winterhart. Sie bildet jedoch Knollen, ähnlich wie eine Dahlie, die dann im Spätherbst ausgegraben und überwintert werden können.
Man kann Sie auch in einen großen Kübel pflanzen, zum Spätherbst ins Haus nehmen, das Gießen einstellen und die Pflanze einziehen lassen. Im nächsten Frühjahr wieder angießen und rausstellen.
Laut Bericht der Royal horticultural Society (RHS) ist im Ursprungsland Mexiko die Wildform nicht mehr zu finden und es wird intensiv nach Samenträgern gesucht.
Die in Deutschland erhältlichen Pflanzen sind alle stecklingsvermehrt und man kann nur hoffen, daß den Mutterpflanzen der Duft erhalten bleibt. Unproblematischer in der Haltung ist die spanische Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica). Den löwenzahnähnlichen großen gelben Korbblüten entströmt ein feines Aroma das an Kakao oder ein Schokoladengetränk bekannter Marke erinnert. Der Duft ist in den Vormittagsstunden am intensivsten, am Nachmittag läßt er nach. Das wissen auch die Schwebfliegen, denn sie besuchen die hübschen Blüten am frühen Morgen. Als Gartenstaude ist die spanische Schwarzwurzel viel zu wenig bekannt, da die meisten nur den unteren Teil der Pflanze schätzen, nämlich die Wurzel.
Die mehrjährige Staude blüht jedes Jahr üppiger und nimmt mit jedem normalen Gartenboden vorlieb.
Auch aus der Irisfamilie gibt es Arten die ein feines Kakao/Vanillearoma entwickeln. die Schokoladen-Iris (Iris barbata elatior „Chocolate“) hat dazu auch noch die passende bräunlichrote Blütenfarbe. Wie bei allen Iris-Arten muß man sich mit der Erkenntnis zufrieden geben, daß die Blütezeit wohl im umgekehrten Verhältnis zur Schönheit der Blüte stehen muß.
Im Garten eignen sich sonnige wärmere Standorte mit mageren Böden. Bei nachlassender Blüte können sie alle 4-5 Jahre geteilt werden. Die frühe Blütezeit ab Mai eröffnet somit das Blüten-Schokoladenjahr. Zwei weitere Pflanzen mögen erwähnt sein, bei deren Aroma man sich unwillkürlich an minzgefüllte Schokolade erinnert fühlt. Die korsische Minze (Mentha requienii) hat ein intensives Minzaroma, das die meisten von uns an „After-eight-Schokolade“ denken läßt. Es ist eine rasenbildende dicht wachsende Minze, die nicht höher als 2-3cm wird. Zur Blütezeit leichten hunderte winziger lilafarbener Blüten. die Miniminze eignet sich sehr gut zur Bepflanzung von Kübeln und Trögen wo die duftenden Rasen sehr hübsch zur Geltung kommen. Die Pflanze kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist bei uns nicht ganz winterhart. An Ort und Stelle versamt sie sich jedoch recht gut, sodaß der Pflanzenbestand erhalten bleibt.
Ähnlich ist noch die Schokoladenminze (Mentha x piperita „Chocolate“) Sie paßt vom Aroma her sehr gut zu Schokolade oder Schokoladeneis. auch als Tee eignet sich diese Minzensorte sehr gut.
Guten Appetit.