Beet

Vogelfütterung im Winter

 

Zuerst muss erwähnt werden, daß man mit der Vogelfütterung im Garten den Rückgang von gefährdeten Arten nicht aufhalten kann. Die Vogelarten welche an die Futterstellen kommen, sind häufig und haben recht stabile Populationen. Aber wir können mit dem Füttern dazu beitragen, daß diese Vögel in der kalten Zeit gut über die Runden kommen, vor allem wenn dann noch Schnee liegt. In unserer ausgeräumten Landschaft und in den vielen Neubausiedlungen mit kaum noch heimischen Bäumen und Sträuchern ist es äußerst schwer noch Nahrung zu finden. Obendrein macht es auch Freude dieses bunte Treiben aus nächster Nähe zu beobachten und bei einigen Kindern kann dann auch das Interesse für die Natur geweckt werden. Wenn dann die ganze Familie noch bei der alljährlichen Aktion des NABU: Stunde der Wintervögel die Vögel im Garten zählt und meldet, wird das noch ein zusätzliches Erlebnis.

Damit die Vögel sauberes und trockenes Futter haben, sind Futtersäulen die erste Wahl. Im klassischen Futterhaus wird das Futter sehr rasch mit Kot beschmutzt. Als Futter sollten auf keinen Fall Sonnenblumenkerne fehlen, die im Handel auch geschält angeboten werden. Auch geschälte Erdnüsse sind eine hochwertige Nahrung für die es ebenfalls spezielle Futtersäulen gibt. Eine Futtersäule mit unterschiedlichen Sämereien erweitert dann noch das Angebot.

Meisenknödel dürfen auch nicht fehlen. Hier hängen sich dann auch sehr gerne mal die Buntspechte daran fest. Seit November kommt täglich ein Paar Buntspechte in meinen Garten.

BuntspechtMit einer ausgestreuten Bodenfuttermischung und Äpfel versorgt man dann noch Amseln, Heckenbraunelle, Rotkehlchen, Zaunkönig oder Buchfink.

In der Nähe der Futterstelle sollten Bäume oder Büsche vorhanden sein, damit die Vögel bei Gefahr die nötige Deckung haben. Die Futterstelle sollte aber auch ringsherum so frei sein, daß anschleichende Katzen gleich bemerkt werden. Einen Winterfutterplatz richtet man von November bis Februar ein.

Dann viel Freude beim Beobachten.

Text und Bilder: Jürgen Marschner

Für diejenigen die Meisenknödel oder eine Futterglocke selber herstellen möchten,  gibt es hier noch eine Anleitung. (Quelle: NABU)

  • Etwa 150 Gramm Tierfett (z.B. Rinder- oder Hammeltalg) pro Futterglocke. Talg bekommen Sie beim Metzger. Sie können auch andere Fette ausprobieren, aber testen Sie, dass diese bei Temperaturen von ca. +10°C bereits ausreichend aushärten. Zu weiches Fett kann zur Verschmutzung der Vogelfedern führen und den Vögeln dadurch schaden. Beachten Sie auch, dass tierische Fette eine größere Energiedichte besitzen als pflanzliche und daher von Vögeln bevorzugt werden.
  • Rund 150 Gramm Körnermischung pro Futterglocke
  • Ein Stück Kordel
  • Für die Futterglocke einen Zweig, der mindestens zehn Zentimeter länger beziehungsweise höher ist als der Topf.
  • Einen Tontopf mit rund zehn Zentimetern Durchmesser. Der Tontopf sollte am Boden ein kleines Loch aufweisen.

So basteln Sie Meisenknödel und Futterglocken:

  • Das Fett wird vorsichtig in einem Topf erwärmt. Jedoch nicht über den Schmelzpunkt erhitzen, da es sonst gewaltig stinkt.
  • Wenn das Fett weich ist, können Sie die jeweilige Futtermischung hinzugegeben. Je mehr Körner man in die Mischung gibt, desto lockerer wird sie im erkalteten Zustand. Mit einem Schuss Speiseöl verhindern Sie, dass das Fett zu hart wird und bröckelt.
  • Binden Sie die Kordel an das Stöckchen. Machen einen dicken Knoten, damit dieser das Loch im Tontopf schließt, und ziehen Sie das Stöckchen mit der Kordel von innen durch das Loch. Damit die Vögel die Futterstelle besser anfliegen können, sollte das Stöckchen mindestens zehn Zentimeter aus dem Topf herausragen.
  • Wenn Sie eine Futterglocke basteln, füllen Sie das Futtergemisch in den Tontopf und lassen ihn auskühlen. Ansonsten können Sie das erkaltende aber noch formbare Gemisch auch zu Knödeln formen. Beim Formen arbeiten Sie am besten gleich das Seil mit ein, mit dem Sie später die Meisenknödel aufhängen können.
  • Nach dem Auskühlen, können Sie die Futterglocke oder die Meisenknödel an einem Platz hängen, den Sie gut von ihrem Fenster aus beobachten können. Der Platz sollte jedoch eher an einer schattigen Stelle sein, damit sich der Inhalt an sonnigen Wintertagen nicht zu sehr erwärmt und dann herausfällt.
  • Statt Glocken zu gießen oder Knödel zu formen, können Sie auch die Masse an Baumstämme streichen.