Da wir ein sehr strukturreiches Gelände haben, halten sich bei uns viele verschiedene Vogelarten auf. Die vielen Hecken und Büsche bieten den Vögeln Schutz und Nahrung. Einige Arten können hier geschützt ihre Nester bauen. In diesen Bereichen brüten bei uns regelmäßig Amsel, Grünling, Mönchsgrasmücke, sporadisch Klappergrasmücke und unser ganzer Stolz ca. 6 Brutpaare Bluthänflinge. Es gibt im Hegau und Bodenseeraum nur wenige Stellen wo diese Art noch vorkommt.
In unseren Beeten und offenen Böden finden Vögel die nötige Nahrung wie z. B. die Goldammer, die bei uns schon in den Pfingstrosen gebrütet hat. Oder der Hausrotschwanz der jedes Jahr im Inneren von unserem Betriebsgebäude 2 Bruten aufzieht.
Die vielen offenen Böden sind auch der Grund für die vielen Bachstelzen die bei uns brüten. Hier werden wir jedes Jahr auf das Neue überrascht wo die Bachstelzen ihre Nester bauen. Im Inneren geöffneter Erdsubstratsäcke, zwischen gestapelten Kisten, im Gewächshaus zwischen den Pflanzen und im Hohlraum einer zusammengelegten Plane wurden wir schon fündig.
Wir haben auch einen schönen Bestand alter Obstbäume. Hier brüten Feldsperlinge, Blau- und Kohlmeisen teilweise in natürlichen Höhlen und in unseren aufgehängten Nistkästen. In diesem Bereich kommt auch der Grünspecht das ganze Jahr über zur Nahrungssuche.
Der Wendehals hält sich hier auf dem Durchzug im Frühjahr auch immer mal wieder auf. Im Mai 2012 hatten wir 5 Tage lang einen Wiedehopf im Obstbaumbereich, der dann am letzten Tag noch zu rufen anfing.
Da nicht alle Äpfel verwertet werden, gibt es dann im Winter einen reichlich gedeckten Tisch für Amseln und Wacholderdrosseln. Auch Turmfalken besuchen regelmäßig unsere Gärtnerei um Mäuse zu fangen. Auf den von uns installierten Greifvogelstangen haben sie hierfür einen guten Ansitz.
Am Westende unserer Gärtnerei gab es 2008 und 2009 erfolgreiche Bruten vom Schwarzkehlchen. Wenn sich frühmorgens noch niemand in der Gärtnerei aufhält, kommen immer mal wieder Graureiher um sich zum Ärger des Chefs Frösche aus dem Teich zu holen. Dieses Jahr hat sich die Froschpopulation dramatisch verringert, sehr zum Bedauern unserer Besucher der Gärtnerei.
Willkommener ist da schon der seltene Eisvogel. Das ganze Jahr über kommt er immer mal wieder an den Teich, um sich eines der Moderlieschen zu fangen.
Im Juli 2012 wollte auch ein Waldwasserläufer am Teich rasten. Dies ist eine Watvogelart die sich auf dem Zug auch mit kleinsten Gewässern zufrieden gibt. Ich bin gespannt was es in Zukunft noch für schöne Überraschungen gibt.
Text: Jürgen Marschner
Bilder: Tom Dove