HummelMit abschließenden Gedanken an die vergangene Saison kommen einzelne, manchmal besondere Ereignisse des Jahres in Erinnerung:
Im Frühjahr war es die lange Kälte und auch der Spätfrost nach Austrieb von Bienenbaum, Walnüssen und Bitterorange: Schon lange gab es nicht mehr so viel erfrorene Jungtriebe.
Auch Frühjahrsregen ohne Ende ist in Erinnerung geblieben - aber da es im Feld triefend nass war, konnte man sich den Gewächshauskulturen länger widmen, topfen, Stecklinge machen..., um dann in den zwei Stunden Begehbarkeit mit Blick auf dunkle Regenwolken am Horizont das Unkraut in den Feldreihen schnell, schnell anzugehen. Die Auswirkungen der langen Regenperiode zeigten sich dann später zur Samenreife. Diptam, nickendes Leimkraut, die Schmalblättrige Pfingstrose und viele andere Stauden, die zu jener Zeit blühten fanden keine Bestäuber und setzten daher auch keinen Samen an.

Ab Mitte Juli änderte sich das Wetter, das Gegenteil trat ein: Trockenheit mit kurzen Unterbrechungen bis in den Oktober hinein. Die Samen, die jetzt gut ansetzten, hatten jede Chance gut auszureifen.

Feld

Für unsere Pfingstrosen, vor allem die im letzten Herbst frisch gesetzten, war dies purer Stress. Das Ausgraben älterer Pfingstrosen ab September gestaltete sich sehr schwierig: Der Boden ist nach Trockenheit bei uns hart wie Beton, weder der Spaten noch die Grabgabel richten hier etwas aus. Und so blieb nur noch Bewässern übrig, um den Boden aufzuweichen.
Der Unterschied ist erstaunlich: Sobald der Boden genug Feuchtigkeit hat, lassen sich die Wurzeln leichter Lösen, man merkt beim Ausgraben, wann man es wagen kann den Wurzelstock herauszuheben, und wann noch Wurzeln feststecken und die Gefahr groß ist, das sie abreißen und vielleicht den ganzen Wurzelstock zerreißen.

Nutznießer der Trockenheit waren Pflanzen, die in ihrer Heimat an wüstenähnlichen Standorten wachsen, wie z.B. viele Agastachen. Gefallen hat die Trockenheit dem Kalifornischen Mohn: Bis Oktober standen Beete in leuchtendem Orange, während er im Frühjahr die Blüten meistens geschlossen hielt.

Führung

Bei unseren Führungen durch den Duftgarten macht man meist interessante Bekanntschaften, erfährt neue Duftwahrnehmungen und man erlebt strahlend entspannte Gesichter.
Was bringt einen kleinen Jungen dazu, schon zum vierten Mal an einer Führung mit einer Kindergruppe durch den Duftgarten teilzunehmen? Die Eltern haben ihn nicht dorthin geschickt - es ist wohl alleine sein Spaß, die Pflanzen inzwischen schon sofort beim Namen zu nennen und die Nase zielsicher dahinzuführen, wo der gute Duft herkommt. Der Gärtner von morgen...?
Und es gibt Besucher, die waren 2016 bei den 19. Kräutertagen dabei, können sich aber auch noch an die ersten erinnern! Das freut uns. Bis nächstes Jahr, dann!

Dumaine

Was Kunden dazu verführt, nun zum zweiten Mal an der Kulinarischen Sommernacht teilzunehmen, ist da einfacher zu erraten: Der Charme und die guten Kreationen von Jean-Marie Dumaine im Ambiente des Duftgartens sind selbst bei regnerischem Wetter ein Genuss der besonderen Art und wir freuen uns schon auf die 3. Sommernacht im nächsten Jahr.

Lutea



Sie kennen das vielleicht: Es gibt neue Pflanzen, seien es Stauden, Zwiebelpflanzen oder Sträucher, die möchte man unbedingt kennen lernen und braucht einen neuen Platz im Garten. Der ist nun schon sehr voll- und es ist wirklich schwer, zu entscheiden, von welchem Exemplar man sich trennen soll um Platz für Neues zu schaffen. Nun hat man auch nicht immer die Zeit, auf einen richtig harten Winter zu warten, der einem diese Entscheidung abnehmen würde. So geht es uns immer wieder im Duftgarten. Eine Lösung stellte zuletzt bei uns das Herausnehmen von im ersten Pflanzeifer viel zu dicht gepflanzten Gruppen des Bauernjasmins (Philadelphus) dar. Groß gewachsen und einige Quadratmeter besetzend gehörten sie zum Inventar des Gartens - man läuft vorbei und denkt gar nichts: Dann kommt die Entscheidung. Heraus damit, Sicht frei auf dahinter stehende Gehölze und schon hat man eine in diesem Fall sehr hübsche neue Pflanzstelle geschaffen. Und dann hat eine neue Strauchpfingstrosensorte einen neuen Platz.