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Winterschutz bei Kräutern

Als Gärtner würde man gerne zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten sein, um die jeweiligen klimatischen oder standörtlicher Vorteile bestimmter Regionen zu genießen.

Wenn man im Sommer von Touristen hört, wie schön es doch hier in der Nähe des Bodensees ist, so ist man gewillt zu erwidern: „Da haben Sie recht, aber dann kommen Sie doch mal im November/Dezember", wenn wochenlanger Hochnebel die Schönheit der Landschaft doch sehr eintrübt. Im Winter würde ich als Gärtner lieber in den Mittelgebirgen wohnen, mit Schneelagen ab 20cm an. Einen besseren Winterschutz für die Pflanzen kann man sich gar nicht wünschen.

Hier in der Nähe des Bodensee und in anderen Tieflagen Deutschlands beschäftigen wir uns ab Januar oft mit Kahlfrösten und müssen manchmal doch einiges an zusätzlichem Winterschutz betreiben.

Bei den Kräutern gibt es viele Arten, die diese Barfröste gar nicht vertragen und die dann besonders geschützt werden müssen. Pfefferminzen, Estragon, Eberaute, mehrjähriger Fenchel und die meisten Thymian-Arten und Sorten danken es einem, wenn Sie eine zusätzliche Schicht von z.B. trockenem Torf, trockenem Grünkompost oder leicht verrottetem, trockenen Stalldünger bekommen. Lavendel und Salbeipflanzen sind sehr dankbar für eine mindestens 15 cm hohe Schicht dieser Materialien, die ein Rückfrieren bis auf Bodenhöhe verhindern.

Dankbar für diesen Schutz sind auch alle alpinen Pflanzen, die ja eine schützende Schneedecke seit Jahrtausenden gewohnt sind. Auch mediterrane Pflanzen wie Bohnenkräuter (Satureja), Artemisia- und Bartfadenarten (Penstemon) überstehen Kahlfröste besser, wenn sie auf diese Art überwintern können. Dankbar für trockenen Winterschutz sind vor allem auch Agastache-Arten.

Wenn dann der Frühling kommt und im Schwarzwald und ähnlichen Hochlagen noch Schnee liegt, während es bei uns schon wieder zu sprießen und blühen beginnt, möchte ich doch lieber wieder im westlichen Bodenseegebiet wohnen.

Man kann es einem halt doch nie recht machen...

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