Verpflanzen von älteren Rosen, Sträuchern und Strauchpfingstrosen
Sie kennen doch sicher die Situation: Bepflanzt man seinen Garten neu, so wird meist viel zu dicht gepflanzt. Es sollte so schnell wie möglich „zu sein". Gerade bei Sträuchern vertut man sich sehr gerne mit den Platzbedürfnissen.
Meist zögert man dann auch noch ein paar Jahre mit der Verpflanzung bis die Nachbarpflanzen (andere Sträucher, Stauden) dann wirklich zu leiden beginnen und sich wegen Platzmangel zu verabschieden drohen.
Es ist noch nichts verloren, nur mit etwas mehr Arbeit verbunden.
Je nach Alter des Strauches hat dieser ein bis zu 100-150 cm tiefes Wurzelwerk entwickelt.
Heben Sie deshalb zunächst mit einem stabilen Grabespaten (falls Sie keinen haben, können Sie sich vielleicht in Ihrer Baumschule einen ausleihen, die meisten aus dem Gartencenter sind viel zu schwach für diese Beanspruchung) im Abstand von 30-40 cm um den Strauch herum ein spatentiefes Loch, was dann nach Beendigung der Arbeit, wie ein Wassergraben um den Strauch herum aussieht. Den spatentiefen Graben um die Pflanze herum können Sie sich natürlich sparen, wenn der zu verpflanzende Strauch noch nicht allzu groß ist.
Stechen Sie nun an der tiefsten dem Strauch zugewandten Seite in einem Winkel von etwa 45° schräg in den Wurzelbereich. Sie spüren nun den deutlichen Widerstand beim Durchtrennen der Wurzeln. Bei daumendicken Wurzeln muss man schon mal kräftiger hinlangen.
Haben Sie auf diese Weise einen Großteil der Hauptwurzeln durchtrennt, sollten Sie an dem Strauch kräftig ziehen, um zu sehen wo noch undurchtrennte Wurzeln sitzen oder wo der Strauch schon locker zur Seite zu biegen ist.
Viele Wurzeln lassen sich auch durch Hebelbewegungen des Spatens durchtrennen. Spätestens hier erkennen Sie die Qualitätsunterschiede von Spaten. Haben Sie alle Wurzeln durchtrennt, versuchen Sie mit der Grabegabel soviel wie möglich anhaftende Erde von dem Ballen zu bekommen, da dieser sonst unnötig schwer zu transportieren wäre.
Sie haben nun die Dimensionen des Wurzelstocks vor sich liegen und können abschätzen wie groß das neue Pflanzloch sein muss.
Da beim Herausgraben Ihrer alten Pflanze mindestens 2/3 der Wurzeln im Boden verblieben sind, ist es wichtig auch den oberirdischen Teil der Pflanzen stark zurückzuschneiden. Würden Sie das nicht tun, so würden die vorhandenen Blatt- und Blütenknospen im Frühjahr austreiben wollen. Dazu benötigen sie viel Wasser und Nährstoffe, die jedoch nicht geliefert werden können, da das feine Wurzelwerk durch das Abstechen größtenteils abhanden gekommen ist.
Deshalb auch oberirdisch auf ein Drittel einkürzen. Alte Triebe ganz entfernen. Die nächsten beiden Jahre können Sie natürlich nicht mit einer Blüte rechnen, aber ihr alter Strauch am neuen Standort hat endlich den Platz, den er verdient...
Er wird es Ihnen durch reichen Blütenflor danken.
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