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Tierisches Mähwerk

Nicht jeder hat eine so große Blumenwiese, dass er Weidetiere bräuchte.Soviel ist klar: Als Hobbygärtner mit begrenzter Blumenwiese bedeutet ein Weidetier nicht nur Luxus, sondern auch Belastung. In der freien Landschaft aber sind tierische Rasenmäher immer dann eine lebendige Alternative zur technischen Wiesenpflege, sobald sie die drei Grundleistungen bringen:

» den Boden freihalten und keine Verfilzung zulassen
» Nährstoffe entziehen
» Büsche und Bäume beseitigen

Zu all diesen Leistungen sind Weidetiere fähig. Allerdings gibt es Unterschiede in ihrer Leistungskraft und Tauglichkeit für einzelne Wiesentypen. Schafe sind traditionelle Landschaftspfleger in Magerrasen. Auf Stellhängen sind sie trittsicher genug und gleichzeitig nicht so schwer, dass sie zu Bodenerosion führen. Bewährt hat sich die Hüteschafhaltung. Falls die Tiere auf Koppeln bleiben, müssen sie nachts außerhalb des Gebiets gepfercht werden, da der konzentrierte Kot eine massive Düngung bedeutet. Wie lange auf einem Standort und zu welcher Zeit beweidet werden soll, hängt von den Schutzvorstellungen und dem Typ ab. Da die meisten Schafrassen für Magerrasen nur ungern Gehölze verbeißen, reichen Schafe hier nicht aus. Zusätzlich müssen mechanische Entbuschungen stattfinden. Alternative: Man führt einige Ziegen in der Herde mit. In unzugänglichen Feuchtwiesen und Mooren hingegen sind genügsame Rassen wie die Moorschnucke auch wirksam gegen Gehölzwuchs. Sie haben Birken sogar zum Fressen gern und verursachen dank ihres Leichtgewichts keine Trittschäden.Ziegen fressen lieber einen Ast mit trockenem Laub als schöne Blumen. Als Gehölzspezialisten halten sie Büsche und Bäume in Bonsaiform oder verdrängen sie völlig. Selbst vor der für ein Schafmaul fürchterlichen Schlehe schrecken Ziegen nicht zurück. Mit Ziegen allein oder einigen Tieren in der Schafherde lassen sich Gehölze im Zaum halten. Eine vorhandene Verbuschung größerer Flächen bekommen aber selbst gefräßige Ziegen nicht mehr frei. Ungünstig ist die zu lange Beweidung an einem Ort, weil Ziegen dann sämtliche Pflanzen stark verbeißen. Rinder sind in der Regel schon zu groß und schwer, um zur Magerrasenpflege dienen zu können. Wenn überhaupt, sind die leichteren Jungrinder zu empfehlen. Besser jedoch als Hochzuchtrassen eignen sich anspruchslose Rassen wie das Grauvieh, Murnau-Werdenfelser oder Hinterwäldler. Auch Fettwiesen lassen sich leidlich erhalten. Es hat sich bewährt, die Rinder nur kurzzeitig auf den Flächen stehen zu haben. Optimale Erfahrungen gibt es mit den anspruchlosen schottischen Galloways oder dem schwedischen Fjällrind. Sie können sogar völlig verfilzte Brachen in Feuchtgebieten oder Magerrasen renaturieren, weil sie eiweißarmes trockenes Gras und abgestorbene Blätter mögen. Die ursprünglichen Wildpflanzen können wieder wachsen.Pferde sind nur ausnahmsweise gute Biotoppfleger. Für trittempfindliche Feucht- und Magerwiesen sind sie gänzlich indiskutabel. Allenfalls auf Fettwiesen kann eine kurze Weidephase Sinn machen. Zur Auflichtung von Gebüschen können sie durch ihre Vorliebe für Gehölze jedoch kurzfristig nützlich sein. Längerfristig mindern sie die floristische Vielfalt.

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