Aussaat- und Pflegeanleitung
Bereits seit 1983 bieten wir standortgerechte Mischungen für den privaten sowie den öffentlichen Bereich an. Diese Pionierarbeit verstehen wir auch als einen Beitrag zum Naturschutz.
Unsere Vermehrungsflächen und unsere Demonstrationsblumenwiesen sind besonders im Mai, Juni und Juli eine Augenweide für den Menschen und eine Nektarweide für Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und andere Insekten. Sie können gerne nach Terminvereinbarung besichtigt werden. Die Entwicklung einzelner großer Flächen können wir mittlerweile seit über 30 Jahren dokumentieren. Unsere angebotenen Mischungen decken ein weites Spektrum natürlicher Grünlandgesellschaften ab.
Wie muss der Boden vorbereitet werden?
Der Boden sollte vor der Aussaat gepflügt und geeggt oder gefräst worden sein. Eine feinkrümelige Struktur ist anzustreben. Das Saatbeet muss frei von Wurzelunkräutern wie Löwenzahn, Quecke, Winde, Weißklee und Disteln sein. Bei hohem Samen-Unkrautdruck die Unkräuter keimen lassen und entfernen. Danach kann eingesät werden.
Welche Menge muss ausgesät werden?
Es handelt sich um kleine Saatgutmengen pro Quadratmeter. Wir empfehlen je nach Flächengröße, einen
Bereich von 10 m² oder 100 m² abzustecken und die angegebene Menge von Hand darauf auszustreuen. Das Saatgut kann für ein besseres Ausstreuen auch mit Sand, Sägemehl oder ähnlichen Füllstoffen gestreckt werden. Zusätze von anderem, keimfähigem Saatgut sind zu vermeiden, da sie unnötige Konkurrenz schaffen und den Keimerfolg mindern.
Was muss nach der Aussaat getan werden?
Nach der Aussaat sind die Flächen nur zu walzen, bei kleineren Flächen behilft man sich mit einem Brett. Das Saatgut muss nicht mit Erde bedeckt werden.
Was ist der Unterschied zwischen mehrjährigen Blumenwiesen und einjährigen Wildblumenmischungen?
Mehrjährige Blumenwiesen sind stabile Wiesengesellschaften nach dem Vorbild der Natur. Die Saatgutzusammensetzungen sind dem Naturstandort nachempfunden, um so eine über viele Jahre beständige Wiese auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen oder im eigenen Garten anlegen zu können. Einjährige Wildblumenmischungen sind Zusammenstellungen von schönen und für Insekten wertvollen einjährigen Arten. Diese kamen früher traditionell in Äckern oder kurzfristig brachliegenden Feldern vor. Sie werden normalerweise nicht langfristig bestehen, jedoch können Sie die Samen nach der Mahd ausfallen lassen. So haben Sie auch im nächsten Jahr noch einen schönen Blühaspekt, sofern der Unkrautdruck nicht zu hoch ist.
Wie pflege ich meine einjährige Wildblumenmischung?
Bei einjährigen Mischungen muss nur im Herbst gemäht und abgeräumt werden. Zwischendurch sollte die Fläche beobachtet werden. Sollten Unkrautpflanzen überhandnehmen, sollte man eingreifen und jäten.
Wie pflege ich meine mehrjährige Blumenwiese?
Die Pflege während der ersten beiden Jahre entscheidet wesentlich über den Fortbestand einer dauerhaften, blütenreichen Blumenwiese. Wichtig! In der Regel befinden sich im Boden sehr viele unerwünschte Wildkräuter und Grassamen, die nach der Flächenvorbereitung natürlich auch keimen. Oft sind die Flächen z.B. mit Gänsefuß (Chenopodium album), Greiskraus (Senecio vulgaris), Gänsedistel (Sonchus arvensis) oder Acker-Fuchsschwanzgras (Alopecurus myosuroides) verunkrautet. Um die Konkurrenz hierdurch nicht zu groß werden zu lassen, empfehlen wir im Falle des Aufwachsens von Unkräutern einen ersten Schnitt etwa 8-10 Wochen nach der Aussaat. Dies hat keinerlei Auswirkungen auf die am Boden aufwachsenden Rosetten der mehrjährigen Wildblumenarten. Im zweiten Standjahr sind diese Problemkräuter meistens nicht mehr vorhanden. Bei Aussaat im Frühjahr sind je nach Wüchsigkeit 2-3 Pflegeschnitte notwendig. Im 2. und 3. Jahr nach der Aussaat werden zwei Schnitte pro Jahr ausreichen, auf sehr mageren Standorten kann ein Schnitt reichen. Für unsere Saum-Mischungen genügt dann ein jährlicher Schnitt. Das Mähgut muss abgetragen werden. Auf Düngung ist auf allen Aussaatflächen zu verzichten.
Wann muss meine mehrjährige Blumenwiese gemäht werden?
Die meisten Fehler werden beim Verpassen des richtigen Mähzeitpunktes gemacht. Da die Wiese im Juni noch wunderschön blüht, mähen die meisten Leute die Fläche erst dann, wenn sie total verblüht ist. Das ist ein Problem! An nährstoffreichen Standorten wird der Bestand 80-100 cm hoch. Dies bedeutet für niedrige Rosetten von z.B. Margeriten, Karthäusernelken und vielen mehr eine lange Beschattung im bodennahen Bereich. Sie verschwinden aus Lichtmangel. Eine späte Mahd bedeutet aber auch, dass Gräser sich überproportional vermehren und zusätzliche Konkurrenz für lichthungrige Blumen darstellen. Der richtige Zeitpunkt für den ersten Mähtermin ist bei mittleren bis nährstoffreichen Wiesen die erste oder zweite Juniwoche. Je nachdem wie die Samenbildung bei den Gräsern voranschreitet. Nach 4-6 Wochen erfolgt eine zweite Blüte. Der Zeitpunkt der zweiten Mahd liegt Ende August/Mitte September. Das Mähgut muss - frisch oder getrocknet - abgeräumt werden.
Das Syringa-Team wünscht viel Freude mit Ihrer Blumenwiese.
Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: Unsere Gärtnermeisterin Birgit Wonneberger über richtige Böden, dominante Gräser und falsche Blumenmischungen.
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