Hohler Lerchensporn
Bild: Blüte des Hohlen Lerchensporn
Nomen est Omen...
Wir wollen Ihnen in dieser neuen Rubrik einige Pflanzen in Wort und Bild vorstellen, deren Namen sehr treffend ihre Gestalt oder ihre Eigenschaften beschreiben. Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag zu leisten, sich mit der unglaublich großen und vielfältigen Pflanzenwelt zu beschäftigen und Ihr Interesse an Kuriositäten unserer Flora zu wecken.
Wir sind gleichzeitig dabei, die Gartenwürdigkeit dieser seltenen Pflanzen zu testen, damit wir Ihnen diese baldmöglichst anbieten können.
Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
Die meisten Volksnamen, dieser zu den Mohngewächsen zählenden Pflanze, beziehen sich auf die Blütenform in der man Sporn und Kamm des Hahnes sieht: Hahnerl (im Salzburgischen), Göckerli (im Fränkischen) und auch im französischen Sprachgebrauch (crête de coq). Andere Quellen beziehen sich auf die spitze Federhaube der Haubenlerche.
Gräbt man die walnussgroßen Zwiebeln aus und schneidet die Zwiebeln am unteren Ende auf, so bemerkt man, dass die Zwiebel hohl ist (lat. cava= Höhle).
Der Name Hohlwurz eignet sich nicht als Gattungsname für die anderen Lerchenspornarten wie z.B. Corydalis solida und Corydalis intermedia, da diese massive Knollen haben.
An den schwarzen Samen des Lerchensporns sieht man zur Samenreife deutlich sichtbare weiße Anhängsel (Elaiosomata). Diese enthalten Fette, Vitamine, Stärke, Zucker und Eiweiß und dienen indirekt der Verbreitung der Samen, da Ameisen diese Anhängsel mitsamt den Samen in ihren Bau tragen. Das Elaiosom wird im Ameisenbau entfernt, der Same wieder aus dem Nest getragen. Auf diese Weise wird der Lerchensporn verbreitet.
An den natürlichen Standorten in krautreichen Buchen- und Eichenwäldern, aber auch in Auenwäldern, Obst- und Weingärten, findet man oft Massenbestände von den meist rot- und weißblühenden Farbspielarten des Lerchensporns. Zusammen mit der zur gleichen Zeit blühenden gelben Anemone, sowie der Fünfblättrigen Zahnwurz mit ihren lila Blüten ergeben sich wunderschöne Farbkombinationen.
Der hübsche Frühjahrsblüher erfreut uns bereis im April mit reicher Blütenpracht. Die Blüten werden hauptsächlich von der Pelzbiene (Anthophora pilipes) bestäubt.
Die Knolle wurde früher als Radix Aristolochiae cavae medizinisch genutzt. Die Pflanze enthält das Alkaloid Bulbocapnin.
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