Die erste Pfingstrosenblüte
Den jährlichen Blütenreigen eröffnen im Frühjahr die staudigen Wildformen.
Gerade öffnen sich, bei uns im Schaugarten, die Blüten der sehr attraktiven Schmalblättrigen Pfingstrose (Paeonia tenuifolia).
Das filigrane Laub verrät schon deutlich ihren natürlichen Standort.
Sonnige, trockene Lagen werden bevorzugt, weshalb sie im Steingarten oder im Kiesgarten am besten hinpasst.
Sie ist in den Balkan-Ländern und im Kaukasus beheimatet, wo sie steppenartige Wiesen, Geröllhalden und trockene Hänge besiedelt.
Gleich im Aussehen jedoch mit gefüllten Blüten ist die Auslese Paeonia tenuifolia plena. Sie blüht deutlich länger als die Wildform, die sofort nach der Bestäubung die Blütenblätter abwirft. Die Blütenblätter dienen der Anlockung von Insekten und nach der Bestäubung werden sie nicht mehr benötigt.
Der gefüllten Version, die keine Staubgefäße besitzt, fehlt diese Information, also blüht sie länger.
Wenig später öffnet die Kaukasus-Pfingstrose (Paeonia mlokosewitschii) ihre schwefelgelben Blüten. Die blaugrünen Blätter kontrastieren sehr schön mit den gelben Blüten mit ihren Büscheln goldgelber Staubgefäße. Ebenso farbenprächtig erscheinen im Herbst die roten und schwarzen Samen aus den geöffneten Samenkapseln.
Sonnige bis halbschattige Standorte im Garten sagen ihr besonders zu. Der Wurzelstock ist recht schwierig zu teilen, weshalb eine Vermehrung aus Samen die beste aber langwierigste Methode ist.
Eine besondere Gartenschönheit stellt die Balkan-Pfingstrose (Paeonia peregrina) dar, besonders dann, wenn die Sonne die rubinroten Blüten aufleuchten lässt. Sie hat ähnliche Standortansprüche wie die Schmalblättrige Pfingstrose.
Die Blüten erreichen einen Durchmesser von 7–12 cm und öffnen sich ebenfalls Ende April/Anfang Mai. Diese Wildart ist Elternteil vieler Coral-Sorten, wie z.B. der bekannten Coral Charm und Coral Sunset.
Am bekanntesten ist die bekannte Bauerngarten-Pfingstrose (Paeonia officinalis) die seit der Antike geschätzt wurde, da ihre Wurzeln medizinische Bedeutung haben.
Sie ist häufig südlich der Alpen anzutreffen und bei uns problemlos im Garten zu halten. Die roten bis pinkfarbenen Blüten erscheinen im Mai und haben einen Durchmesser von 9-13 cm. Von ihr gibt es zahlreiche Kultivare, die weiß, rosa oder rot gefüllt sein können und deshalb eine längere Blütezeit haben, als die einfache blühende Wildform.
Sind die Wildformen verblüht, beginnt die Blüte der Strauchpfingstrosen... doch dies im nächsten Newsletter.
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