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Der einzigartig exotische Duft der Gardenia-Blüten

Frank Hauser

Verschiedene Arten der in China, Vorderindien und Südafrika vorkommenden Gardenia-Gattungen, wie Gardenia florida L. und Gardenia grandiflora L., die zur Familie der Rötegewächse oder Rubiaceen gehören, werden wegen ihrer schönen weißen, sehr wohlriechenden Blüten auch als Zierpflanzen kultiviert. Gardenia hat als Bestandteil von Extraits und mancher Phantasienoten (z. B. Crepe de Chine) Bedeutung erlangt.

Etwa 500 kg Blüten ergeben 1 kg absolutes Blütenöl. Neben den chinesischen Ölen ist Gardenia Butaflor hervorzuheben. Dieses besitzt einen sehr blumigen Geruch mit einer grünen Schattierung, die aber nicht die Charakteristik des Styrolylacetates (Methylphenylcarbinylacetat) erkennen lässt.

Als Butaflore werden Blütenöle bezeichnet, die durch Extraktion mittels Butan oder fluorierter Kohlenwasserstoffe bei sehr niedriger Temperatur hergestellt werden; es sind wenig gefärbte, wachsarme Blütenöle, die sich durch eine maximale Geruchsähnlichkeit mit den Blüten auszeichnen. Einige Blütenöle sind nur nach diesem Verfahren annähernd naturgetreu herstellbar, z. B. Maiglöckchen, Flieder und Gardenia.

Bereits vor über 30 Jahren hat E. Parine aus frischen, zur Blütezeit gesammelten Gardeniablüten durch Ausziehen mit Hilfe von Vaselinöl geringe Mengen eines ätherischen Öles gewonnen und darin Benzylacetat, Linalool, Linalylacetat, Terpineol, Anthranilsäuremethylester usw. nachgewiesen. Nach seiner Feststellung bildet Benzylacetat den Hauptbestandteil des Öles. Natürliches Gardeniablütenöl ist kaum in größeren Mengen dargestellt und in den Handel gebracht worden, hingegen hat man den feinen Duft der Gardeniablüten vielfach auf künstlichem Wege nachzuahmen versucht. Als Grundlage dient meistens Benzylacetat mit Zusätzen von Terpineol, Linalool, Linalylacetat, Heliotropin, Geraniol, Anthranilsäuremethylester. Die feine blütenartige Note ist das Wichtigste dieses Geruches, und sie wird erzielt durch Mitverwendung von Blütengerüchen, wie Jasmin, Orangenblüte, Rose, Tuberose, Veilchen, Maiglöckchen und Hyazinthe.



Aus dragoco report 03/1973
Mit freundlicher Genehmigung

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